Antikommunistische Wirtschaftsgemeinschaft?

Europa-Diskurse in deutschen, britischen und amerikanischen Printmedien 1945-1980

Das Teilprojekt analysiert anhand ausgewählter Jahrgänge deutscher, britischer und amerikanischer Tageszeitungen, auf welche Weise diese Medien – sowohl durch Texte als auch durch Fotos und Karikaturen – zwischen dem Kriegsende und der ersten Europawahl öffentliche Leitbilder und Ideen von Europa konstruierten. Der inhaltliche Fokus der Untersuchung liegt nicht nur auf dem viel beachteten Prozess der politischen und wirtschaftlichen Integration Europas, sondern konzentriert sich zusätzlich auf Europavorstellungen im Feld der Kultur, Gesellschaft und dem Sport.  

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Frage, inwiefern sich die europäische Selbst- und Fremdwahrnehmung seit 1945 vor dem Hintergrund verschiedener Entwicklungen, wie etwa der Kriegsbewältigung, der fortschreitenden europäischen Integration, der Modernisierung und gesellschaftlichen Umbrüchen gewandelt hat. Geprüft werden soll vor allem die These, dass sich in den späten 40er und frühen 50er Jahren die regelrecht euphorische Idee eines vereinten Europas verbreitet habe, die angesichts der zähen EWG-Verhandlungen langsam wieder abflaute. Zudem steht die Frage im Vordergrund, ob die europäische Idee nach 1945 etwa als ein „Friedensprojekt“, ein „Bollwerk gegen den Kommunismus“ oder als ein Versuch wahrgenommen wurde, die Wiederherstellung Europas als Wertegemeinschaft voranzutreiben.

Die Artikel werden auf Schlüsselbegriffe und deren Deutungen in den einzelnen Ländern untersucht. Der breit gewählte Zeitraum von 35 Jahren macht es möglich, die Transformationen in den öffentlichen Europa-Diskursen herauszuarbeiten und in den jeweiligen politischen, gesellschaftlichen und historischen Kontext zu setzen. 

 

 

Teilprojekt C

Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Projektleitung:
Prof. Dr. Frank Bösch
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Bearbeiterin:
Ariane Brill, M.A.
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Ein Verbundprojekt von:

Georg-Eckert-Institut f&uumlr internationale Schulbuchforschung

Universität Kassel

Zentrum für zeithistorische Forschung Potsdam

Bundesministerium für Bildung und Forschung